Sea to Sky – einfach alles!

Für alle Food Lovers and Healthy People: die Sea to Sky Region ist euer place to be. Ich habe noch nie so viel organic, local, quality fresh, etc. im Ausland gesehen wie hier – was ich von Kanada überhaupt nicht erwartet hätte. Unterwegs habe ich auch einen US-Amerikaner getroffen, der meinte, Kanada hätte das beste Essen in Amerika und er kommt immer wegen dem Essen hier her (pssst, nicht weitersagen;-)). In Whistler gibt es Sonntags einen farmers market mit regionalen Produkten und food trucks. Sogar super leckeres Brot wird hier gebacken.

Überhaupt scheint es eine fruchtbare Region zu sein, überall sieht man Landwirtschaft, was nach 500 Kilometer Wald eine willkommene Abwechslung ist. Der Sea to Sky School District umfasst drei Schulen. Pemberton, Whistler und Squamish. Whistler ist sicher der bekannteste Ort, da dort 2010 die Olympischen Winterspiele stattfanden. Etwas außerhalb an einem wunderschönen See ist die Whistler Secondory mit 425 Schülern gelegen. Hier war ich an einem Sonntag und habe mir die Schule nur von außen angeschaut.

Kurz vor Whistler gelegen, von den Bergen kommend, liegt Pemberton. Auch hier ist eine Schule des Sea to Sky Districts mit 300 Schülern. Pemberton liegt unglaublich idyllisch und hier habe ich tatsächlich die ersten Bären in Kanada gesehen.

Die größte der drei Schulen des Bezirks ist die Howe Sound Secondary School in Squamish, die im Gebiet der Squamish First Nations liegt (SḴWX̱WÚ7MESH NATION TERRITORY).

Dort wurde ich unglaublich nett von Janet, Clerical Assistant International Education und Faizel, Sea to Sky District Principal, International Education und dem Koordinator für die Gastfamilien an der Schule empfangen. Die Schule hat etwa 650 Schüler, davon 100 Austauschschüler und die meisten davon – taa taa – kommen aus Deutschland, in diesem Jahr sind es 24. Als ich gegen 10.30 Uhr an der Schule bin, läuft gerade der zweite Block. Hier beginnt die erste Stunde um 8.40. Die Schüler kommen mit dem gelben Schulbus, mit dem öffentlichen Bus oder mit dem Fahrrad – je nachdem wo sie wohnen. Faizel betont, dass Sea to Sky DIE Biking-Region Kanadas ist.

Es ist mucksmäuschenstill im Schulgebäude, anscheinend sind alle am Lernen. Der Schuleingang ist beeindruckend. Man spürt die internationale Atmosphäre und wie stolz die Schule darauf ist.

Die Ansprechpartner für alle Schüler sind direkt am Eingang und immer da, wenn man sie braucht. Der Homestay Koordinator wird auf unserem Rundgang immer wieder von Schülern angesprochen, ob er mal kurz Zeit hätte. Natürlich hat er die! Er kommt mir vor wie ein großer Bruder, guter Freund. Mir fällt außerdem ein Aushang auf, wo kanadische Schüler als Englisch-Tutoren für die Internationals gesucht werden – so geht Integration.  An der Schule gibt es einen akademischen Trakt und einen für die praktischen Fächer. Die Howe Sound Secondary unterrichtet im Semestersystem. Man wählt vier Fächer, davon zwei oder drei akademische und ein oder zwei praktische. Diese werden dann jeden Tag unterrichtet, allerdings immer in einer anderen Reihenfolge: Montags ABCD, Dienstags CDAB, Mittwochs BACD, Donnerstags DCBA und Freitags ABCD. Jeder Schüler hat ja doch einen anderen Biorhythmus und so hat man die Chance, mal mehr oder weniger fit zu sein in jedem Fach. Das gefällt mir.

Die Autowerkstatt ist riesig. Hier bringen die Schüler, die schon Auto fahren, einfach ihre Autos mit in den Unterricht, wenn mal etwas zu reparieren ist. Sogar der Schuldirektor hat vor kurzem sein Auto zur Schulwerkstatt gebracht.

Der Schuldirektor begrüßt übrigens jeden Morgen am Eingang der Schule seine Schüler, wenn das mal nicht Besonders ist! In der Holzwerkstatt wird ein Haus gebaut, sogar Elektrik wird verlegt. Unglaublich professionell alles.

In der Robot-Klasse werde ich kurz vorgestellt „from Germany“ und schon bekomme ich ein nettes Hallo von drei deutschen Schülern zugerufen. Ich hätte sie nicht erkannt als Deutsche. Eine große Kursgemeinschaft. Toll!

In der Sporthalle kaum zu übersehen – das Maskottchen der Schule – der Bär. Ja, Bären gibt es in Kanada auch in der Stadt. Am Schuleingang gibt es einen Aushang, dass eine Straße direkt hinter der Schule im Moment gesperrt ist, da sich dort Bären aufhalten.

Übrigens ist direkt neben der Schule ein Jugendzentrum mit einem Skate Park, wo man die Nachmittage mit Freunden verbringen kann. Dort gab es zu Beginn des neuen Schuljahrs, vor 3 Wochen, ein großes Welcome-Barbecue mit allen Internationals am Orientation Day. In den ersten beiden Schulwochen haben die Coaches der Schulteams um ihre Teammitglieder geworben. Dazu hatten sie Stände am Eingang der Schule, eine kleine Minimesse sozusagen. Cool, wenn man dann angesprochen wird, ob man für das Schulteam spielen möchte. An der Schule gibt es eine Mountain Bike und Hockey Akademie. Da es in der Region einfach zu wenige Schulen gibt, um eine eigene Liga zu haben, kooperiert man hier mit den local teams. Das bedeutet, wenn man für die Schule spielt, spielt man oft auch für den Community Sport. Wer sportbegeistert ist, hat hier alle Möglichkeiten. Wo sonst ist man mitten im Skigebiet und gleichzeitig kann man Wassersport wie Windsurfen oder Kitesurfen machen? Und natürlich alle Sportarten dazwischen. Faizel meint, die Deutschen würden sich in Sachen Skifahren oft maßlos überschätzen;-) Whistler wäre ein sehr schwieriges Skigebiet, es gibt aber auch noch zwei andere nur 30 Minuten entfernt. Die Schule hat ein eigenes Outdoor Centre, wo man sich draußen austoben kann. Aber auch kreativ sein ist hier ein großes Thema. Ein wirklich beeindruckendes Theater, wo Theater, Musical und natürlich Musik in sehr professioneller Weise gemacht wird, an der Schule.

Um 11.41 Uhr beginnt die lunch break, wird es plötzlich trubelig und laut auf den Gängen. Es gibt eine Gastroküche, wo Foods unterrichtet wird und man sogar eine Ausbildung als Koch absolvieren kann – parallel zum Schulalltag, und die Schüler ihr Mittagessen kaufen.

Wie zu Beginn schon geschrieben, scheinen die Kanadier hier extrem viel Wert auf lokale Produkte und gesunde Ernährung zu legen. In den Richtlinien für die Gastfamilien steht sogar, dass ein Gastschüler „3 healty meals“ bekommen soll. Mein Fazit zur Sea to Sky Region: Es ist ein gastfreundliches Outdoor Paradies mit Kleinstadtatmosphäre und allem was man braucht, aber die Großstadt Vancouver ist eben auch um die Ecke. Für all diejenigen, die alles möchten: Berge, Seen, Meer, Winter- und Wassersport – und einen healthy lifestyle!

Sport und Clubs an der Howe Sound Secondary:

Soccer, Track and Field, Football, Cheerleading, Cross-Country, Basketball, Volleyball, Mountain Biking, Skiing, Golf, Rock Climbing, Hiking, Social Responsibility, Art, Diversity, Eco, Interact, Jack Chapters, Retro Gamer

Europe for dummies 😉 

Ich habe hier ein Buch gefunden „Europe for dummies“ und diese Passage möchte ich euch nicht vorenthalten… Ja ja, immer wieder interessant, wie das Bild der Deutschen im Ausland ist. Also los, ernähren und bewegen wir uns mal wie the modern American 😉